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Crowbar

1991 erhob sich ein wahres Monster aus de Sümpfen um New Orleans, dass den Sludge Metal bis heute maßgeblich prägen sollte.
Doch die Geschichte von Crowbar ist bei weitem nicht so stringent und von vielen Line – Up Wechseln gezeichnet.

Bevor Crowbar mit Obedience Thru Suffering ihr viel beachtetes Debüt veröffentlichen konnten, mussten vier Bands in die Brüche gehen. Die Proto – Geschichte von Crowbar beginnt als Kirk Windstein das College schmeißt und 1988 der Hardcore Band Shell Shock beitritt. Musikalisches ist nichts überliefert, jedoch lernte Windstein hier den jungen Jimmy Bower kennen, der bei Shell Shock die Felle bearbeitete. Nachdem Shell Shock Gitarrist Mike Hatch seinem Leben selbst ein Ende setzte, benannte sich die Band in Aftershock um. Unter diesem Namen tauchten zum ersten Mal langsame Doom – Riffs im Bandsound auf, auch wenn sie noch mit wüstem Hardcore Punk vermischt wurden, wie ein Demo aus dem Jahre 1989 beweist.
Nach der Veröffentlichung des Demos benannte man sich wiedereinmal um, diesmal in WREQUIEM. Zu diesem Zeitpunkt schied Bassist Mike Savoie aus der Band aus (und tauchte später wieder als Video Regisseur in der NoLa Szene auf. Er drehte u.a. Videos für Down, Crowbar und Pantera). Der vakante Platz am Vier – Saiter wurde durch Todd Strange ersetzt, womit ein weiteres Puzzle – Steinchen für Crowbar seinen Platz fand.
Bevor es endlich unter dem Namen Crowbar losgehen konnte, wurde die Band nochmals umbenannt, diesmal in The Slugs. The Slugs war keine lange Halbwertzeit gegönnt, nach einem Demo in 1990 löste sich die Band endgültig auf. Windstein bekam zu dieser Zeit das Angebot als Gitarrist bei den Groove – Thrashern Exhorder einzusteigen welches er jedoch ablehnte.

Gottseidank muss man aus heutiger Sicht sagen. Statt den Weg für Pantera und White Zombie zu bereiten, fanden sich Windstein und Strange zusammen um das Schlachtschiff Crowbar endlich zu Wasser zu lassen. Dafür verstärkten sich die beiden Schwergewichte mit Kevin Noonan an der zweiten Gitarre und dem Louisiana Lightning, Craig Nunenmacher hinter den Kesseln.
1991 erschien mit Obedience Thru Suffering das erste Album unter dem Namen Crowbar. Zu diesem frühen Zeitpunkt der Bandkarriere finden sich schon alle Crowbar Trademarks, für die die Band in Zukunft bekannt werden sollte: Tonnenschwere Riffs, aggressives Drumming und Windsteins charakteristischer Gesang. Auf Obedience und teilweise auch auf dem Nachfolger Crowbar treten die Hardcore Wurzeln der Band stellenweise noch deutlich in den Vordergrund und werden von vielen Fans als das Non Plus Ultra der Crowbar Diskographie bezeichnet.

Großer kommerzieller Erfolg war der Obedience nicht beschieden, erst das selbstbetitelte zweite Album Crowbar sorgte für den internationalen Durchbruch.
Nicht zu letzt dem Engagement von Phil Anselmo geschuldet, der zu dieser Zeit mit Pantera *sehr* erfolgreich war und das zweite Crowbar Album produzierte. Dank Headbangers Ball und Beavies und Butthead rotierten die Videos zu All I Had (I Gave) und Existence is Punishment mit ordentlicher Schlagzahl auf MTV und bescherten Crowbar 100000 verkaufte Kopien, bis heute das erfolgreichste Album der Bandgeschichte.
Den Erfolg von Crowbar nur auf die Unterstützung aus dem Pantera Lager zurückzuführen würde der Scheibe allerdings Unrecht tun. Neben den beiden Video Singles, die heute noch zu jedem Crowbar Live Set gehören, finden sich mit Will That Never Dies, Self Inflicted, I Have Failed und dem Led Zep Cover No Quarter wirklich großartige Songs auf der Scheibe – No Fillers, Just Killers!

Die Eskapaden der folgenden Tour mit Pantera sind sowohl auf den Pantera Home Videos als auch auf dem Crowbar Video Like Broken verewigt (inklusive des Auftritts des Windstein Hulks, den jeder einmal in seinem Leben gesehen haben sollte).
Als musikalische Zeitzeugnis dient die Live +1 Scheibe, die Crowbar vor dem nächsten Langeisen Time Heals Nothing veröffentlichten. Das dritte Studioalbum fuhr nicht mehr so viele positive Kritiken ein, wie noch der Vorgänger. Eigentlich unverständlich, ist Time Heals Nothing keinen Deut schwächer, einzig die eingängigen videotauglichen Songs fehlen. Wie schon auf Crowbar wurde auf Time Heals Nothing die zweite Gitarre von Matt Thomas bedient. Einer der vielen Line Up Wechsel in der Crowbar Historie, wo letztlich nur Kirk Windstein als Konstante geblieben ist.
Vor den Aufnahmen des vierten Albums verließ Craig Nunemacher die Band und wurde durch Kirks Freund aus Shell Shock Zeiten, Jimmy Bower ersetzt.

Broken Glass wurde im Oktober 1996 veröffentlicht und enthielt einige Brecher, allen voran Conquering, I Am Forever und der Titletrack Like Broken Glass. Herr Anselmo steuerte ein paar Background Vocals bei, der Erfolg von Crowbar konnte allerdings nicht wiederholt werden.
Der Platz an der zweiten Gitarre entwickelte sich immer mehr zum Schleudersitz, auf der 98er Scheibe Odd Fellows Rest wurde Matt Thomas durch Sammy Pierre Duet ersetzt, seines Zeichens aus dem Acid Bath und später Goatwhore Lager.

Odd Fellows Rest stellt für mich den Höhepunkt des Crowbar ´schen Schaffens dar. Die Hardcore – Einflüsse sind zu Gunsten von tonnenschweren Lava – Riffs deutlich zurückgefahren, was Fans der ersten Stunde vor den Kopf stoßen mag. Dafür finden sich auf Odd Fellows Rest Doom – Göttergaben wie Planets Colide, December´s Spawn und Behind the Black Horizon.
Dagegen fällt das 2000er Album Equilibrium ab. Crowbar sind nach wie vor Crowbar, aber die Songs wollen nicht so zünden wie man es von den fünf vorangegangenen Alben gewöhnt war. Herausragend ist das Gary White Cover Dream Weaver, dass zu einem der besten Coversongs der härteren Musik gehört, das Original ist unverkennbar wird aber zu einem eigenständigen Crowbar Song. Der unvermeidliche Line Up Wechsel fand hinter den Drums statt, Jimmy Bower wurde durch Sid Montz ersetzt, nur um den Hocker direkt wieder für Tony Costanza freizumachen, der das folgendeSonic Excess in its Purest Form einzutrümmern. Auch Todd Strange alias Sexy T. verließ vor den Aufnahmen die Band und wandte sich komplett von der Musikbranche ab.

Die Besetzungswechsel scheinen der Band zum damaligen Zeitpunkt gut getan zu haben, Sonic Excess in its Purest Form zeigt Crowbar wiedererstarkt von der besten Seite. Allein die ersten drei Songs Lasting Dose, To Build a Mountain und Thru the Ashes (I´ve Watched You Burn) gehören zum Feinsten was Sludge Metal zu bieten hat.
Nicht zuletzt durch die Nebenbeschäftigung Windsteins in Down verzögerte sich die Veröffentlichung von Lifesblood for the Downtrodden bis ins Jahr 2005. In den vier Jahren zwischen Sonic… und Lifesblood… hatte sich das Besetzungskarusell wieder einmal gedreht, so dass Kirk recht allein im Studio stand. Doch wozu hat man Freunde? Craig Nunemacher half am Schlagzeug aus und Rex Brown von Pantera spielte die Bassspuren ein und co-produzierte das Album.

Zum Live Line Up gehörten Patrick Bruders von Goatwhore am Bass und Soilent Greens Tommy Buckley am Schlagzeug. Die zweite Gitarre wurde an Black Label Society Bassist und BeeGees Sohn Steve Gibb weiter gereicht. Vor und nach dem Release von Lifesblood… tourten Crowbar massiv durch England, Europa und die USA wovon nicht zuletzt die Live DVD Live With Full Force zeugt.
Verpflichtungen mit Down sorgten dafür dass die bis dato letzte Crowbar Langrille Sever the Wicked Hand auf den Tag genau sechs Jahre nach Lifesblood… erscheint. Die zweite Gitarre wanderte in diesen sechs Jahren von Gibb zu Mathew Brunson, den Windstein durch seine Jamey Jasta Kolabo Kingdom of Sorrow kennen dürfte, da er dort den Bass bedient.
Sever the Wicked Hand zeigt Crowar deutlich rückwärtsgewandt, im positiven Sinne. Der Hardcore Vibe der ersten Alben verbindet sich mit Songs, die an das doomige Odd Fellows Rest erinnern zu einem der besten Crowbar Alben überhaupt. Die Band hat angekündigt 2011 ausgiebig zu touren, so dass sich jeder von den Qualitäten der neuen Songs auch live überzeugen kann.

Crowbar Diskographie

Studioalben

1991: Obedience Thru Suffering
1993: Crowbar
1995: Time Heals Nothing
1996: Broken Glass
1998: Odd Fellows Rest
2000: Equilibrium
2001: Sonic Excess in its Purest Form
2005: Lifesblood for the Downtrodden
2011: Sever the Wicked Hand

Live

1994: Live +1

Demos

1989: Aftershock Demo
1990: The Slugs Demo

Video und DVD

1997: Like Broken Home Video
2007: Live: With Full Force

Crowbar Website