Earth
Kaum eine Band hat das Drone – Genre so nachhaltig geprägt wie Earth. Trotzdem habe ich lange mit mir gehadert, welchen Teil der ilusteren Bandgeschichte ich hier breit kloppe und habe mich letztendlich entschieden die ganze Geschichte zu erzählen.
Dylan Carlson gründete Earth bereits 1989 in Seattle. Zeit und Ort legen es nahe, das erste Album wird auf Sub Pop erscheinen. Mit dem frühen Seattle Grunge hat Earth zu dieser Zeit nicht viel gemein, obwohl Carlson zu den Freunden von Cobain gehört und fragwürdige Berühmtheit dadurch erlangte, dass er die Schrotflinte kaufte, die Cobains Leben ein Ende setzen sollte.
Kurt Cobain ist unter anderem auch auf dem Demo – Song Divine and Bright zu hören, welcher 1995 auf der Live – Scheibe Sunn Amps and Smashed Guitars veröffentlicht wurde.
Den Anfang der Earth Historie macht die EP Extra-Capsular Extraction welche die trendigen Sub Pop Fans wohl sehr unverständlich gefunden haben dürften, bereitete das Album doch den Weg für das erste abendfüllende Drone Album des Planeten, den Meilenstein Earth 2: Special Low-Frequency Version.
Drei Songs, 73:13 Minuten, kein Schlagzeug, kurz: feinster Drone der die Erde erschüttert.
Der zweite Song des Albums, Teeth of Lions Rule the Divine, stand Namens – Pate für die entsprechende Drone Supergroup, die 2002 auf Southern Lord ihr bisher einziges Album Rampton veröffentlichten.
Doch zurück zu Earth. Ob Sub Pop einfach mit dem Sound von Earth überfordert waren oder mittlerweile andere Verkaufszahlen gewöhnt waren, sei dahin gestellt. Gerüchte aus der Zeit sagen, dass man nicht sehr glücklich war mit Carlson, der immer mehr mit Drogenproblemen zu kämpfen hatte, und seine Band. Nichts desto trotz verlängerte Sub Pop zur allgemeinen Überraschung den Vertrag um entspannte drei Alben, nachdem mit Phase 3: Thrones and Dominions veröffentlicht wurde. Bot Phase 3… noch gewohnte Kost wandelte sich Earth im Vorfeld zum dritten Album Pentastar: In the Styles of Demons deutlich. In quasi klassischer Bandbesetzung überraschte man Fans und Kritiker mit einem Alternative/ Stoner – Mix, der zwar deutlich minimalistischer daher kam als Genre – Kollegen, aber trotzdem eine drastische Abkehr von Earth Trademarks darstellte. Vielleicht wenig verwunderlich, dass man in den kommenden neun Jahren nichts von Earth hören sollte und Carlson nutze mit seinen persönlichen Dämonen zu ringen.
2005 meldeten sich Earth letztendlich mit Hex; or Printing in the Infernal Method zurück. Von Alternative Rock war nichts mehr zu hören, dafür auch wenig von Verzerrung. Schlagzeug und Soli garnieren das Album, welches ich eher in die Ambient Ecke rücken würde. Vor allem bei den Kritikern erfreut sich die Scheibe heute noch großer Beliebtheit.
Nach meiner Einschätzung feierten Earth mit dem Folgealbum The Bees Made Honey in the Lion´s Skull den größten Erfolg. Passend zur Postrock, Post- Hardcore, Post- Wasweißich Welle erschienen und eine gefällige Verbindung aus Earth 2 und Hex zeigt sich Earth wieder etwas wuchtiger, aber gleichzeitig eingängiger als in der Frühphase.
Für das Jahr 2011 sind mit Angels of Darkness, Demons of Ligh I & II direkt zwei Alben angekündigt. Teil I erscheint Mitte Februar über Southern Lord. Zeitgleich geht Earth auf Europa Tour.
Earth Diskographie
Studioalben
1993: Earth 2: Special Low Frequency Version
1995: Phase 3: Thrones and Dominions
1996: Pentastar: In the Style of Demons
2005: Hex; Or Printing in the Infernal Method
2008: The Bees Made Honey in the Lion’s Skull
2011: Angels of Darkness, Demons of Light I
2011: Angels of Darkness, Demons of Light II
EPs
1991: Extra – Capsular Extraction
2007: Hibernaculum
Splits
2003: Earth mit KK Null
2006: Angel Coma mit Sunn O)))
2007: mit Tribes of Neurot
2008: mit Sir Richard Bishop
Live
1995: Sunn Amps and Smashed Guitars
2003: 070796 Live
2005: Living in the Gleam of an Unsheathed Sword
2006: Live Hex: In a Large City on the North American Continent
2007: Live Europe 2006
2008: Radio Earth
Mit Legacy of Dissolution erschien 2005 ein Remix Album, auf dem sich unter anderem SUNN 0))) und Mogwai an den Earth Songs vergehen.
Aktuelle Besetzung
Gitarre: Dylan Carlson
Schlagzeug: Adrienne Davies
Cello: Lori Goldston
E-Bass: Karl Blau
E-Bass (Live): Angelina Baldoz