Grief
In Crust/ HC Kreisen gelten Disrupt als eine Art Geheimtipp, um mal das unsäglich inflationäre Wort „Kult“ zu vermeiden. Weniger bekannt ist dass der Disrupt – Gitarrist Terry Savastano 1991 mit Grief ein Nebenprojekt gründete.
Die Bandhistorie von Grief war von vielen Auf- und Abs gekennzeichnet, leider ging es für die Sludger aus Boston hauptsächlich nach unten. Als wahrer Schleudersitz entpuppte sich der Platz hinter dem Schlagzeug: In sechs Jahren verschliss man ganze sechs Drummer.
Im Rückblick ist die mangelnde Konstanz bei Grief wirklich schade. Im Vergleich zu anderen Sludge Bands haben Grief ihre Hardcore Wurzeln nie verleugnet sondern in ihren Sound integriert. Gerade der HC – lastige Gesang sorgte für gesteigerten Wiedererkennungswert.
Es sollte jedoch anders kommen, nach fünf Full Length Alben und einer handvoll Splits hat es sich in Boston 2001 ausgedoomed. Mit der Begründung, es herrsche eine feindliche Umgebung für Doom – Bands vor, verabschiedeten sich Grief.
2005 gab das Grind and Doom Festival in New England überraschend einen Auftritt von Grief bekannt, der sehr euphorisch abgefeiert wurde. Auf Grund der positiven Resonanz entschied sich die Band weitere Shows zu spielen und war im Endeffekt bis ins Jahr 2006 unterwegs. Im selben Jahr schoben Southern Lord Records einen Alive betitelten Mitschnitt des New England Auftritts nach. Trotz des Erfolgs war im selben Jahr ohne Nennung von Gründen wieder Schluss mit Grief.
2008 nahmen Grief den Rücktritt vom Rücktritt und tourten in den U.S. of A. und Europa.
Ein Zwischenstop führte die Band unter anderem in ein schmuddeliges Jugendzentrum nach Dortmund. Wenn dies Konzert exemplarisch für die gesamte Tour war, ist es verständlich dass Grief sich 2009 bisher zum letzten Mal auflösten, verirrten sich doch handgezählte 40 Nasen in die schwach – gelbe Ruhrpott Stadt. Als Nachlese erschien 2008 das schlicht betitelte Euro Tour
Was bleibt sind fünf Alben mit ursprünglichem Sludge, der noch sehr im Hardcore verwurzelt war.
Phils Favorite: Come to Grief aus dem Jahr 1994.
Grief Diskographie
Studioalben
1993: Dismal
1994: Come to Grief
1996: Miserably Ever After
1998: Torso
2000: …And Man Will Become the Hunted
Singles, Eps, Splits, Rarities
1993: Lifeless mit Dystopia
1993: Falling Apart mit 13
1994: Pessimiser mit 16
1995: My Dilemma mit Corrupted
1995: Green Vegetable Matter mit Soilent Green
1998: Bored mit 16
Live
2002: Turbulent Times
2006: Alive
2008: Euro Tour
Website: Grief im Web