Electric Wizard, 2.8.2012, Gebäude 9 Köln
Gibt es eine bessere Venue für Sludge/ Doom Konzerte als das Gebäude 9 in Köln? Vielleicht das Underground, aber eher aus sentimentalen Gründen. Wer es nicht kennt, das Gebäude 9 ist Teil einer Künstler/ Kreativ-Schaffenden Enklave beheimatet in einem alten Industriekomplex. Hier steht Medienagentur, Fahrrad-Klitsche und Konzertsaal einträchtig neben einander.
Wie des öfteren war die Zeit des Einlass und des Beginns ein bisschen unübersichtlich. Im fratzenbuch stand was anderes als bei Last.fm als auf den Karten, deshalb lieber früher hin, als zu spät kommen und was von Electric Wizard verpassen. Halb acht stellte sich leider als viel zu früh raus, die Vorgruppe Grant National stieg so um neun auf die Bretter. Wirklich Anklang fanden die Jungs aber nicht, so dass der Großteil des Publikums doch eher draußen im Kölner Sommer verweilte, war ja auch nett.
Publikum ist ja so wieso so eine Sache, besonders in Köln. Vielleicht liegt es an der Ruhrpott-Mentalität, dass man sich eine Band auch anguckt, wenn man auf ein Konzert geht und es vordergründig tatsächlich um die Musik gehen sollte und nicht darum die richtigen Leute zu sehen oder gesehen zu werden.
War ja in Köln schon immer etwas anders, aber verrat mir doch einer wann Electric Wizard so gottverdammt trendy geworden sind? So eine Hippster-Schwemme hab ich selbst in der Dom Stadt noch nie erlebt, furchtbar…
Der Touri-Effekt hatte am 2. August zwar noch keine Wackenausmaße, aber spätestens mit dem ElWiz Opener Supercoven konnte man recht schnell erkennen, wer wegen der Musik da war und wer die Musik eigentlich ganz furchtbar findet und wegen dem da sein da war. Von der kleinen Empore im rückwärtigen Teil des Raumes gesehen, würde ich die bekennenden Jünger auf gut ein Drittel, des gefüllten Saals schätzen. Aber was soll´s, ich denke es hat sich für den Veranstalter gelohnt und volle Hütte bei Electric Wizard finanziert wahrscheinlich Abende wie demletzt Weedeater.
Außer den Neubesetzungen an Bass und Trommel hat sich bei Electric Wizard nicht viel getan. Angenehm warme 70er Klänge (für Electric Wizard Verhältnisse erstaunlich leise) begeisterten eine gute Stunde dann war auch schon Schluss. Ein Phänomen an das man sich ja mittlerweile gewöhnt hat.
Dafür gibt es bei Electric Wizard ja nicht nur was auf die Ohren, sondern auch auf die Augen. Die feinsten Doom-Klänge wurden diesmal visuell von „The erotic rites of Frankenstein“ untermalt.
Die für die Tour namensgebende EP Legalize Drugs & Murder gab es entweder nicht zu erwerben oder war schon komplett weg, als ich mich zum Merch durchgeschlagen hab.
Setlist Electric Wizard Köln
- Supercoven
- Witchcult Today
- Black Mass
- Return Trip
- Legalise Drugs & Murder
- Satanic Rites of Drugula
- The Chosen Few
- Funeralopolis
Extra neue Kamera gekauft, aber sinniger weise zu hause vergessen. Deshalb gibt´s nur ein paar Telefon-Pix, ich gelobe Besserung.